Tour de l'île / Die Inselrundfahrt
Heute bin ich seit 2 Wochen auf La Reunion. Die Zeit vergeht wie im Fluge, viel zu schnell.
Gegen Mittag habe ich den Bus zu Géraldine nach Moufia, ein Stadtteil von St Denis, genommen, da wir dieses Wochenende eine Tour rund um die Insel machen wollten. Nach einem leckeren Mittagessen mit Samoussas, Wan-tan, Salat und Ananas fuhren wir los, zunächst nach St Paul, wo wir Géraldines Mutter bei einer Freundin abgesetzt haben. Anschließend fuhren wir nach St Gilles les Hauts, ein kleines Dorf in den Bergen, auf einen abgelegenen Parkplatz, da wir dort ein Rendez-vous mit einer Französin hatten, die einen alten Nissan Micra für 1000 Euro zu verkaufen hatte. Nach einem kurzen Abstecher nach Le village artisanal de l’Eperon, ein Dorf, in dem ausschließlich Künstler wohnen und für das Géraldine angefangen hat eine Internetseite zu kreiern, erreichten wir in der Nähe von St Pierre einen Supermarkt, in dem wir uns für den Abend und den nächsten Tag eindeckten. Anschließend ging es an den Strand, weil wir uns den Sonnenuntergang nicht entgehen lassen wollten. Allerdings waren wir schon zu weit südlich, sodass wir den letzten Rest nicht sehen konnten. Nach dem Aperitif, im Windschatten der schwarzen Felsen machten wir uns auf den Weg zu einer Freizeitregion in der Nähe von l’Entre-Deux, auf der wir unser Zelt aufschlagen wollten. Als wir ankamen war es stockdunkel. Allerdings waren noch andere Leute da, die entweder zum Grillen gekommen waren oder auch dort zelteten. So hatten wir zumindest etwas Licht… Wir schlugen unser Nachtquartier direkt neben einem kleinen, leise rauschenden Bach auf. Der Gesangswettbewerb der Kröten war bereits im vollen Gange. Da wir großen Hunger hatten schenkten wir ihnen jedoch keine Aufmerksamkeit. Später im Zelt hörten wir ihnen bis zum bitteren Ende zu. :-)
Am nächsten Morgen regnete es. „regnen“, sagen wir so: es hat 4 Minuten ein wenig „fariné“ und dann war die Sonne auch schon wieder da. Nach einem Frühstück mit pâté créole (lecker!!) bauten wir das Zelt wieder ab und fuhren los nach l’Entre-Deux. Dort fand heute das Fest der Choca statt. Choca ist eine Pflanze, die hier in Massen wächst und deren Blätterfasern für alle möglichen Dinge kunstvoll verwendet werden. Es ging ein wenig hoch in die Berge zu einem Aussichtspunkt, von dem man die „Ravine“, ein Tal und natürlich das Meer sehen konnte.
Wir setzten unsere Tour fort und fuhren wieder direkt ans Meer. In Grande Anse befand sich der einzige Strand der Insel, an dem Kokospalmen wachsen. Das Cap méchant und vor allem La marine Langevin toppten alles. Regenbögen, Wind hin und wieder 30 Sekunden Regen und riesige Wellen, die sich an den Lavafelsen brachen. Ein unvergessliches Naturschauspiel! Die Zeit verging viel zu schnell und wir beschlossen weiter zu fahren, damit wir alle Punkte von Géraldines Liste „abarbeiten“ konnten.
Es kam sogleich ein weiterer unvergesslicher Höhepunkt: der Vulkan. Seit ein paar Tagen ist er wieder aktiv und stößt Lava aus. Allerdings ist das Wetter zurzeit „zu schlecht“ und man kann nur was sehen, wenn man 5 Stunden läuft. Dennoch konnte man in der Ferne an den Hängen den Dampf der langsam fließenden Lava sehen. Mal sehen, ob sie in den nächsten Tagen die Straße erreicht oder ob die Eruption zu schwach ist. Nachdem wir an den ersten Lavaströmen der vergangenen Jahre vorbeigefahren sind, stiegen wir bei „2002“ aus und machten einen kleinen Spaziergang auf der Lava. Ich kann es kaum in Worte fassen, alles war schwarz, mit grauen, braunen, roten und andersfarbigen Abschnitten und mit verschiedensten Mustern verziert.
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